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DBSV weist auf mögliche Risiko-Minimierung bei Führungstechniken hin

17.04.2020 | Der Corona-Ratgeber des Deutschen Blinden-und Sehbehindertenverbands erklärt, worauf sehbehinderte und blinde Menschen jetzt besonders achten müssen. Das EUTB®-Team der DGFT hat die Informationen nun auch für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen in Deutsche Gebärdensprache übersetzt.

Screenshot vom DGS-Video mit EUTB-Fachberater Uwe Zelle

Für taubblinde Menschen und ihre Taubblindenassistenz stellt die momentane Corona-Krise eine besondere Herausforderung dar. Wie kann die Assistenz inkl. der dazugehörigen Führungstechniken für beide Seiten sicher geleistet werden? Der DBSV hat speziell für blinde und sehbehinderte Menschen einige interessante Informationen zusammengestellt:

  • Zu Personen, mit denen man nicht zusammenlebt, sollte man einen Abstand von zwei Metern halten - das ist die zentrale Regel, um eine Corona-Infektion zu verhindern. 
  • Blinde und sehbehinderte Menschen müssen also wählen:
  • Entweder: eine sichere, schnelle und unfallfreie Fortbewegung mit Berührung oder: Vermeidung eines Ansteckungsrisiko ohne Berührung, aber dafür keine Führung

Das ist eine besonders schwierige Situation für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen und ihre Taubblindenassistenz.

  • Für das Führen gibt es eine bewährte Regel: Bei ungefähr gleicher Körpergröße wird der Arm der führenden Person etwa in Ellenbogenhöhe gegriffen. Der blinde oder sehbehinderte Mensch geht ungefähr eine Schrittlänge hinter dem Begleiter und ist so rechtzeitig über Kursänderungen, Hindernisse usw. informiert. 

Was sollte man jetzt in Corona-Zeiten beachten bzw. anders machen? 

Der DBSV hat Kontakt mit Prof. Bert Blocken aufgenommen. Dieser hat in einer Studie untersucht, wie winzige Tröpfchen in der Atemluft übertragen werden, wenn zwei Menschen sich gemeinsam vorwärtsbewegen. Die meisten Tröpfchen fängt man sich laut dieser Studie ein, wenn man hinter jemandem hergeht, weil man dann die „Tröpfchenwolke“ des Vordermanns ins Gesicht bekommt.

Wichtig: Geht man nebeneinander, ist das Risiko geringer! Desweiteren ist Schulter-Kontakt besser als Ellenbogen-Kontakt. Denn man könnte in den Ellenbogen gehustet haben. Daher ist es besser, diese Stellen nicht zu berühren.

Weitere hilfreiche Maßnahmen:

  • Tragen eines Mundschutzes, insbesondere durch die führende Person
  • Handschuhe benutzen
  • Hilfsbereite fremde Personen fragen, ob sie einen Mundschutz tragen, bevor man Hilfe annimmt
  • Den Führenden nicht am Ellenbogen anfassen (könnte durch Husten kontaminiert sein), sondern lieber am Oberarm und Schulter
  • Beim Führen als Verbindung einen Strick mit Knoten oder eine sogenannte "Wanderkugel" (Seil mit Holzkugeln an den Enden) benutzen
  • Hände waschen – möglichst nicht mit der Hand, die den Führenden (TBA) berührt hat, anschliessend ins eigene Gesicht fassen und umgekehrt!
  • Situationen vermeiden, in denen man auf das Führen durch fremde Menschen angewiesen ist

So kann man das Risiko einer Ansteckung zwar nicht auf null reduzieren, aber zumindest dazu beitragen, sich und andere zu schützen!

Die Informationen des DBSV findet man in kompakter Form unter folgendem Link: www.dbsv.org/corona.html#schuetzen

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Bei weiteren Fragen melden Sie sich gerne bei uns. Die EUTB ® erreichen Sie von montags-freitags von 9-16 Uhr.

Fragen zur Selbsthilfe und dem Projekt "Taubblind sein - Selbsthilfe leben lernen" beantwortet Ihnen gerne Fr. Dr. Karen Jahn.

Informationen zum Projekt TINKA (Taubblindeninklusion anstoßen) und dem Ambulant Betreuten Wohnen für TBL/HSB erhalten Sie bei der Projektleiterin Frau Jutta Gröning.

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