Was hilft blinden und sehbehinderten Menschen im Alltag während der Corona-Pandemie?
Viele Menschen mit Seheinschränkung leiden ganz enorm unter der neuen Situation – und oft wäre die Lösung verblüffend einfach. Was sich sehbehinderte und blinde Menschen in Corona-Zeiten von ihren sehenden Mitmenschen wünschen, hat der DBSV anlässlich des Sehbehindertentags am 6. Juni in einer Umfrage ermittelt.
Hier geht es zum Link: www.dbsv.org/corona-tipps
"Vieles davon trifft auch für Menschen mit doppelter Sinneseinschränkung im besonderen Maße zu. Zum Beispiel das Probelm mit dem Abstandhalten: Ob auf dem Bürgersteig oder in der Straßenbahn – viele Menschen mit Seheinschränkung bekommen nicht früh genug mit, wenn ein zu geringer Abstand droht. Deshalb sind sie darauf angewiesen, dass man ihnen ausweicht. Und sollte das nicht möglich sein, weil man im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Rücken zur Wand steht: Einfach etwas sagen."
Eine mögliche Alternative für taubblinde und hörsehbehinderte Menschen: Wenn es auf beengtem Raum wie etwa in Bus oder Bahn gar nicht anders geht: Leicht am Ellenbogen berühren und auf den Abstand aufmerksam machen.
"Ein weiteres Beispiel ist die nicht ausreichende Markierung von Plexiglas-Scheiben: Viele Bereiche in Supermärkten, Arztpraxen, Bäckereien etc. sind in den vergangenen Wochen mit transparentem Plexiglas „verbarrikadiert“ worden. Sehbehinderte Menschen stoßen sich daran die Köpfe und verbringen viel Zeit damit, die „Durchreiche“ zu suchen. Was spricht dagegen, die Ränder der Scheiben mit kontrastreichem Klebeband zu markieren? Auch der Kontrast von Markierungsstreifen zum Fußboden könnte oft optimiert werden."