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Engagement für taubblinde Menschen gewürdigt: Bundesverdienstkreuz für Ursula Benard

14.09.2020 | Die Aktivistin Ursula Benard ist mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski überreichte den Orden im Rahmen einer Feierstunde.

Bundesverdienstkreuz für Ursula Benard

Ursula Benard wurde mit diesem Bundesverdienstkreuz für ihr jahrelanges Engagement im sozialen Bereich ausgezeichnet. Bis 2001 hatte sie in Gelsenkirchen als verbeamtete Lehrerin an der heutigen „Focusschule Gelsenkirchen“, einer LWL-Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen, gearbeitet. Mit ihrem Eintritt in den Ruhestand weitete die selbst sehbehinderte Ursula Benard ihr ehrenamtliches Engagement aus – und setzte sich von 2002 bis 2016 intensiv für die Verbesserung der Lebenssituation taubblinder Menschen und ihrer Angehörigen ein.

„Sie haben mit dem Eintritt in Ihren wohlverdienten Ruhestand vor rund 20 Jahren nicht die Hände in  den Schoß gelegt, sondern mit ihrem ehrenamtlichen Engagement alles darangesetzt, die Hürden, die taubblinden Menschen in unserer Gesellschaft im Wege standen, für alle sichtbar zu machen. Durch Ihr unermüdliches Engagement haben Sie dazu beigetragen, die Lebenssituation taubblinder Menschen in ganz Deutschland nachhaltig zu verbessern. Das verdient unseren höchsten Respekt. Der Bundespräsident lässt Ihnen als Zeichen seiner Anerkennung dieses Verdienstkreuz am Bande überreichen, und auch ich danke Ihnen im Namen der Bürgerinnen und Bürger von Gelsenkirchen für Ihren Einsatz“, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski bei der Verleihung der Auszeichnung im Ratssaal.

Ab 2010 engagierte sie sich vier Jahre lang im Stiftungsvorstand der Stiftung "taubblind leben“. Auch an der Einrichtung einer Beratungsstelle für taubblinde Menschen und der Entwicklung des Projektes „Qualifizierung von Taubblinden-Assistenten“ war Ursula Benard maßgeblich beteiligt. Sie setzte sich zudem sehr früh für eine eigenständig anerkannte Behinderungsart „Taubblind (TBL)“ ein, die 2018 offiziell als Merkzeichen TBL eingeführt wurde. Einblicke in die Lebenswelt von taubblinden Menschen gewährte Ursula Benard 2017 mit ihrem Buch „Wenn einem Hören und Sehen vergehen: Taubblind leben in Deutschland – Ein Erfahrungsbericht“.

 

 

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